Wasser-Leitwert: Erläuterung und Grenzwerte
Wasser hat die Eigenschaft den elektrischen Strom zu leiten. Diese Eigenschaft ermöglicht es uns Rückschlüsse auf die Qualität des gemessenen Wassers zu schließen. Exakt reines Wasser ist nicht leitfähig. Die im Wasser gelösten Stoffe, z.B. Schadstoffe, wie Sulfate, Chloride etc., macht das Wasser messbar leitfähiger.
Übertrieben dargestellt: Je leitfähiger das Wasser, desto mehr Verschmutzungen im Wasser. Diese Aussage muss relativiert werden. In Verordnungen werden Grenzwerte für die Zuschlagstoffe angegeben, die ein Wasser haben darf, wenn es noch als Trinkwasser Verwendung finden darf. Allerdings werden nicht alle Verschmutzungen in der Leitwertmessung erfasst. Pestizide, Hormone oder z.B. Fungizide leiten keinen Strom.
Mikrosiemens als Einheit des Leitwerts
Oftmals wird im Zusammenhang mit der Leitfähigkeit des Wassers auch der TDS-Wert angegeben. Das Wort TDS steht für den englischen Ausdruck “total dissolved solids” und bedeutet Anzahl der gelösten (organischen und anorganischen) Feststoffe im Wasser. Der TDS-Wert wird in der Einheit ppm (parts per million), also der Anzahl der gelösten Teilchen pro eine Million Wassermoleküle, angegeben.
Zur Ermittlung des Leitwerts des Wasser misst ein Leitwertmessgerät den elektrischen Widerstand des Wassers. Dieser Wert wird dann in den Leitwert in Mikrosiemens pro cm oder den TDS-Wert in ppm umgerechnet. Näherungsweise entspricht ein Wert von 2 Mikrosiemens etwa 1 Teilchen pro einer Millionen Wassermoleküle. Zum korrekten Errechnen des Leitwerts bzw. Umrechnung in den TDS-Wert sollte ein professionelles Leitwertmessgerät auch die Temperatur des Wassers messen. Ohne diese Messung der Temperatur kann es zu Mess- und Umrechnungsfehlern kommen.
Durch die Messung des elektrischen Widerstands des Wassers wird auf die Leitfähigkeit und damit auf die Anzahl der im Wasser gelösten Teilchen geschlossen. Je höher der Leitwert in Mikrosiemens ist, desto mehr ist das Wasser mit Teilchen gesättigt.
Normales Mineralwasser hat aufgrund seiner vielen Inhaltsstoffe einen durchschnittlichen Leitwert 400 bis 2.000 Mikrosiemens und einen Widerstand zwischen 500 bis 2.500 Ohm. Das von den Wasserwerken vorgereinigte Leitungswasser hat je nach Härtestufe einen Leitwert zwischen 250 und 1.000 Mikrosiemens und einen Widerstand von 1.000 bis 4.000 Ohm.
Reines Wasser und seine Funktion
Beispielsweise hat Quellwasser als Inbegriff eines reinen und gesunden Wassers einen Leitwert von 80 bis 130 Mikrosiemens (μS).
Ein gesundes Trinkwasser sollte nach wissenschaftlichen Studien von Professor Louis-Claude Vincent einen Leitwert von höchstens 160 Mikrosiemens (μS) haben. Bei einem höheren Leitwert steigt laut seinen Studien die Krankheitsrate der Bevölkerung signifikant an. Bis 1963 galt in Deutschland ein Grenzwert von 130 Mikrosiemens (μS).
Merke:
Die Aufnahmefähigkeit der Körperzellen ist von der Sättigung des Wassers mit Fremdstoffen abhängig. Ab einem bestimmten Sättigungsgrad, ausgedrückt durch den Leitwert, kann das Wasser nicht mehr durch Osmose in die Zellen eindringen und seine entschlackende Wirkung entfalten. Je niedriger der Leitwert des Wassers ist, desto besser kann es seine Funktion erfüllen und Giftstoffe, Schlacken und Säuren aus der Zelle lösen und abtransportieren.
Ein Wasser mit einem Leitwert von höchstens 120 Mikrosiemens (μS) wird von den menschlichen Körperzellen besonders leicht aufgenommen.
Tabelle nach Professor Louis-Claude Vincent
Werte in Microsiemens (µS) | Auswirkungen auf den menschlichen Körper | |
min | max | |
0 | 89 | sehr gute entschlackende/entgiftende Wirkung |
90 | 129 | gute entschlackende/entgiftende Wirkung |
130 | 199 | noch befriedigend |
200 | 299 | keine Wirkung mehr |
300 | 499 | bereits belastend |
500 | 1.299 | Schlecht |
1.300 | 2.500 | stark belastend |
Grenzwerte des Leitwerts im Trinkwasser
Die Grenzwerte für den Leitwert des Wassers wurden in Deutschland in den letzten Jahren mehrmals erhöht. Die EU-Norm sah bis zum Jahr 2013 einen Grenzwert für den Leitwert von 400 Mikrosiemens vor. Für die Weltgesundheitsorganisation WHO liegt ein solcher Grenzwert bei 750 Mikrosiemens. In der deutschen Trinkwasserverordnung galt bis zum 30.09.1990 ein Grenzwert von beachtlichen 1.000 Mikrosiemens.
Danach wurde der Grenzwert jedoch auf einen Wert von 2.000 Mikrosiemens erhöht. Im Jahr 2001 wurde der maximal zulässige Leitwert auf 2.500 Mikrosiemens erneut erhöht. Aktuell liegt der zulässige Grenzwert für den Leitwert bei 2790 Mikrosiemens. Sicherlich ist Trinkwasser das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland.
Bei der Verwendung unserer Osmoseanlage werden 95–99 % der im Wasser gelösten Stoffe entfernt und es entsteht ein reines Wasser. Anschließend wird das so hergestellte Wasser kontrolliert nachminiralisiert. So entsteht ein kleinclustriges Wasser, welches für den täglichen Verzehr geeignet ist.
Wasser ist lebenserhaltend und Wasser spendet Leben …
